
In diesem Beitrag erfährst du, was genau ein ETF ist und warum dieser die beste, langfristige Geldanlage und Altersvorsorge für ÖsterreicherInnen darstellt. Die Erklärung wird anhand des größten österreichischen Aktienindex – dem ATX – vorgenommen. Sie ist einfach und es werden viele Fragen beantwortet.
Wofür steht ETF?
Eigentlich bräuchte man es gar nicht lange erklären. ETFs die beste und fairste Geldanlage für PrivatanlegerInnen. Allerdings ist es wichtig, dass man versteht, in was man investiert. Deshalb möchte ich ETFs in diesem Blogartikel etwas näher erklären.
ETF ist das Akronym von
- Exchange … börsen-
- Traded … gehandelter
- Fund … Fonds (=Investmentfonds)
Es handelt es sich also um einen Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird. Das ist eine Besonderheit. Denn damit benötigt man keine Bank, keine Versicherung und auch keinen Vermögensberater. Das führt schon zu einer großen Kostenersparnis, denn diese Vertriebskanäle belasten die Anleger mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu 5%.
Ein ETF ist somit ein börsengehandelter Fonds. Das beschreibt dieses Anlagevehikel allerdings noch nicht vollständig. Denn ETFs investieren nicht wie reguläre Investmentfonds. Anstatt eines Fondsmanagers, der aktiv die scheinbar „besten“ Wertpapiere (Aktien, Anleihen, Immobilien,…) aussucht, muss ein ETF ausschließlich seinem Index folgen. Und dies geschieht dadurch, dass der Fonds die Wertpapiere des Index im richtigen Verhältnis kauft. Somit muss die Kursentwicklung des Fonds mit jener des Index ziemlich genau übereinstimmen.
Korrekterweise sollte man ETFs als börsengehandelte Indexfonds bezeichnen.
Was ist ein Fonds?
Die Erfindung von Investmentfonds (= Fonds) war aus meiner Sicht schon die erste Revolution bei der Geldanlage für Privatanleger.
In der Regel haben Privatanleger eines oder mehrere der folgenden Probleme:
- Nicht genug Geld, um in mehrere Unternehmen (Aktien, Anleihen) zu investieren.
- Fehlendes Wissen, um die richtigen Wertpapiere zu finden.
- Zu wenig Zeit, um eine ordentliche Analyse der Wertpapiere zu machen.
Das führte dazu, dass das Geld einfach nicht investiert oder sogar ausgegeben wurde. Die Inflation von durchschnittlich 2% p.a. wurde also nicht abgedeckt.
Wie kann ein Fonds diese Probleme lösen?
Prinzipiell läuft es so, dass das Geld von sehr vielen Anlegern in einer speziellen Gesellschaft gesammelt wird. Diese Kapitalanlagegesellschaft verpflichtet sich gegenüber den Anlegern, dass sie das Geld gegen eine Gebühr professionell anlegen. Dabei wird ein Fondsmanager damit beauftragt, die Kundengelder in Millionenhöhe in Aktien und/oder Anleihen zu investieren.
Der Kunde (Anleger) ist mit seinem Investment anteilsmäßig indirekt Miteigentümer an allen Wertpapieren im Investmentfonds. Das ist grundsätzlich eine tolle Sache, denn auch wenn die Anlegerin nur 1.000€ investiert hat, so ist ihr Geld indirekt in 20, 100 oder mehr Wertpapiere investiert. Das Geld ist viel breiter gestreut (diversifiziert) als sie es selbst machen könnte. Dadurch sinkt das Risiko. Außerdem braucht sie sich weder die Zeit für die Unternehmensanalyse und -auswahl zu nehmen, noch das erforderliche Wissen anzueignen.
Weltweit gibt es unglaublich viele Investmentfonds. Es gibt welche, die nur in Aktien (Aktienfonds), welche die nur in Anleihen (Anleihenfonds) oder auch welche die in Aktien und Anleihen (Mischfonds) investieren. Außerdem können Fonds zu Beginn ganz eigene Kriterien für die Wertpapierauswahl festlegen. Zum Beispiel nach Region, nach Rating, nach Branche, nach Anleihenlaufzeit und viele mehr.

Fonds sind gut, haben aber auch Nachteile!
Warum würde ich trotzdem nicht in Fonds investieren? Das hat vor allem zwei Gründe. Die Gebühren sind relativ hoch und die Fondsmanager können langfristig die Rendite des Vergleichsindex oder des Benchmarks nicht erreichen.
Die Gebühren setzten sich aus den Ausgabeaufschlägen (= Vertriebsprovisionen) und aus den laufenden, jährlichen Kosten zusammen. Die Ausgabeaufschläge betragen pro Investition einmalig bis zu 5% und die jährlichen Gebühren (TER … Total Expense Ratio) belaufen sich auf bis zu 2,5% aufs gesamte investierte Kapital.
Und hier stellt sich die Frage, warum man das Geld einem Fondsmanager anvertrauen sollte, wenn er trotz der hohen Gebühren den Benchmark nicht schlägt. Ich würde das wahrscheinlich machen, wenn es ETFs nicht gäbe.
Was ist ein (Aktien-) Index?
Wenn wir ETFs verstehen wollen, müssen wir zuerst den Index und seine Logik verstehen. Wenn du eine Österreicherin bist, dann hast du bestimmt schon Mal vom ATX gehört. Oder vom deutschen DAX.
ATX steht für Austrian Traded Index. Die Wiener Börse fasst in diesem Index immer die Aktien der 20 wertvollsten und meistgehandelten Unternehmen der Wiener Börse zusammen.
Zum Aktienkurs sollte man wissen, dass dieser den Marktwert einer einzelnen Aktie darstellt. Multipliziert man den Aktienkurs mit der Anzahl aller Aktien des Unternehmens, so erhält man den Wert des gesamten Unternehmens. Theoretisch könnte man mit diesen Betrag das ganze Unternehmen erwerben.
Für die Berechnung des Index, addiert die Wiener Börse einfach den Gesamtwert dieser 20 Unternehmen. Nachdem sich die Kurse von einzelnen Aktien laufend ändern, muss auch der Kurs des Index laufend angepasst werden. Somit wird zu jedem Zeitpunkt der Wert dieser 20 Unternehmen zusammengezählt und in eine Tabelle bzw. in ein Diagramm eingetragen.
Steigt der Börsenwert aller 20 Unternehmen an einem Tag um 1%, so steigt der Kurs des ATX ebenso um 1%. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche. In der Praxis entwickeln sich die Kurse von den Unternehmen aber unterschiedlich. Deshalb muss ein Computer die Berechnung übernehmen.
Wie berechnet sich der Index-Kurs am Beispiel des ATX?
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Kurs eines Index immer in Punkten angegeben wird. Zum Beispiel wurde der ATX bei seiner Erschaffung Anfang 1990 mit genau 1.000 Punkten definiert. Das ist niemals ein Euro-Betrag. Es ist mehr wie eine Verhältnis-Rechnung. Aktuell beträgt die Indexkapitalisierung des ATX rund 35 Mrd. €. Grob gesprochen ist die Indexkapitalisierung jener Geldbetrag, den man benötigen würde, um alle verfügbaren Aktien der größten 20 Unternehmen in Österreich zu erwerben.
Der ATX-Kurs liegt aktuell bei rund 2.200 Punkten. Wenn man jetzt wissen möchte, wie die Indexkapitalisierung Anfang 1990 war, muss man nur eine Schlussrechnung machen. (2.200 Pkt. => 35 Mrd. € | 1.000 Pkt. => ?? ) Bei Durchführung der Rechnung ergibt sich ein Wert von rund 16 Mrd. €. Man sieht daher, dass sich der Wert des ATX-Index seit 1990 – also in 30 Jahren – etwas mehr als verdoppelt hat.
Einfacher kann man dass natürlich anhand der Kursentwicklung feststellen. 1990 war der ATX bei 1.000 Punkten, aktuell ist er bei rund 2.200 Punkten. Der ATX-Kurs ist etwas mehr als doppelt so hoch.

Bitte merke dir, dass der Index in Punkten und nicht in Euros angegeben wird! Der Wert ist berechnet und man kann nicht einfach den Index an der Wiener Börse kaufen.
Worin liegt der größte Vorteil von Indizes?
Der Index folgt immer einer ganz einfachen Logik. Im Falle des ATX sind immer die 20 größten und meistgehandelten Unternehmen enthalten. Insgesamt notieren an der Wiener Börse im Amtlichen Handel aktuell (nur) 64 Unternehmen. Diese sind im sogenannten Wiener Börse Index (WBI) zusammengefasst.
Es gibt also 64 Unternehmen und die wertvollsten 20 daraus, schaffen es in den ATX. Wenn jetzt der Kurs eines ATX-Unternehmens zum Beispiel um 50% fällt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das ehemals 21.-größte Unternehmen mehr wert ist. Bei der halbjährlichen Überprüfung fällt somit das „schwächere„ Unternehmen aus dem ATX-Index hinaus und das „bessere“ wertstabile oder steigende wird aufgenommen.
Das muss so sein, den die Wiener Börse AG hat die Regeln so festgelegt. Egal ob ein Unternehmen in Konkurs geht oder ein neues aufstrebendes, rentables Facebook in Österreich gegründet wird. Die „Schwächsten“ der 20 unterliegen immer der Gefahr, dass sie aus dem Index verdrängt werden.
Das ist ein Schutzmechanismus, den sich Indexfonds zu Nutze machen. Vielleicht hast du auch schon Mal vom DAX gehört? Das ist der deutsche Aktienindex und der bildet die Wertentwicklung der 30 wertvollsten Unternehmen an der Deutschen Börse ab. Die Berechnungsmethoden können abweichen, aber das Prinzip ist dasselbe.
Es gibt sehr viele Indizes weltweit!
Prinzipiell kann jeder der möchte, einen Index herausgeben und berechnen. Es gibt weltweit deutlich mehr Indizes, als es börsennotierte Unternehmen gibt. Das ist schon eigenartig, aber es hat seine Logik. Grundsätzlich hat es keinen unmittelbaren Einfluss auf das Unternehmen, wenn es in einen (unbekannten) Index aufgenommen wird. Wahrscheinlich erfährt das Management eines Unternehmens nicht einmal, in welchen Indizes das Unternehmen gelistet ist.
Es gibt aber einige Indizes, die weltweit von besonderer Bedeutung sind. Auf der nachfolgenden Landkarte sind ein paar davon dargestellt:

Vielleicht hast du ein paar der Index-Namen schon Mal gehört:
- Der Euro STOXX bündelt die größten 50 Unternehmen im Währungsraum des Euro.
- Der Dow Jones besteht aus den 30 größten Unternehmen der USA.
- Der Nasdaq Composite-Index enthält über 3.000 Technologie-Unternehmen die an der NASDAQ gelistet sind.
- Der S&P 500 enthält die 500 größten Unternehmen aus den USA.
Du merkst also gleich, dass die Bandbreite der in einem Index vertretenen Unternehmen sehr breit ist. Der ATX besteht aus 20 Titeln und der Nasdaq Composite aus 3.000 Unternehmen. Das liegt ganz im Ermessen des Index-Herausgebers.
In Zeitungen werden die populären Indizes sehr gerne als Stimmungsbarometer verwendet. In ängstlichen Zeiten fallen die Kurse und in zuversichtlichen Zeiten steigen sie. Das haben wir in den Monaten mit der Corona-Krise sehr deutlich gesehen.
Wie funktioniert zum Beispiel ein ATX-ETF?
Ein ETF muss immer einem Index folgen. Ein ATX-ETF hat daher nur einen Zweck: Die Entwicklung des ATX möglichst genau abzubilden. Wie schafft der ETF das? Indem er das Kapital der Anleger immer genau in die 20 Unternehmen des ATX investiert. Dabei sind zwei Dinge zu beachten:
Einerseits sind diese 20 Unternehmen unterschiedlich wertvoll. Deshalb muss das Gewicht bzw. die Größe mit berücksichtigt werden. Alleine die Erste Group AG ist so groß, dass sie rund 20% des gesamten Wertes ausmacht. Somit müssen 20% der Anlegergelder in Aktien der Erste Group investiert werden. Das kleinste der 20 Unternehmen macht gerade Mal rund 1% des Wertes aus. Somit wird nur 1% der Gelder in dieses Unternehmen investiert. Folglich reagiert der Kurs des Index viel stärker auf Kursänderungen der Erste Group AG.
Andererseits überprüft die Wiener Börse halbjährlich die Zusammensetzung des ATX. Ist der Wert von den kleineren Index-Unternehmen deutlich gefallen oder von den größeren Nicht-Index-Unternehmen deutlich gestiegen, so muss es Anpassungen geben. Wird also eines der Nicht-ATX-Unternehmen wertvoller als das kleinste ATX-Unternehmen, so fliegt das eine zu Gunsten des anderen raus. Und wenn die Wiener Börse das macht, so muss auch der ETF diese Veränderungen umsetzen. Denn natürlich sind im ATX-ETF noch die Anteile des einen Unternehmens enthalten. Diese werden verkauft und die Aktien des Aufsteigers gekauft. Und somit sind künftige Wertentwicklungen wieder gleich.

Was kostet ein ETF?
Die Kostenstruktur von ETFs ist deutlich besser als bei Investmentfonds. ETFs werden so wie Aktien an Börsen gehandelt. Damit benötigt man keine Bank, keine Versicherung und auch keinen Vermögensberater für die Anschaffung. Der Ausgabeaufschlag von einmalig bis zu 4% wird durch sehr günstige Börsengebühren – in der Regel unter 0,5% – ersetzt. Je höher das Volumen, desto geringer sind die Transaktionskosten. Ich zahle meist unter 0,3%.
Auch ETFs haben – so wie gewöhnliche Investmentfonds – laufende, jährliche Kosten. Allerdings sind diese bei ETFs viel geringer, da keine Fondsmanager bezahlt werden müssen und auch keine laufenden (Bestands-) Provisionen (Kickback-Zahlungen) an die Banken und Versicherungen fließen. Statt bis zu 2,5% laufende Kosten betragen diese bei ETFs üblicherweise zwischen 0,1% und 0,3%. Wenn dich die ETF-Kosten im Detail interessieren, dann kann ich diesen Beitrag empfehlen.
Schwer zu messen sind jedoch die Kosten, die Entstehen, weil die Fondsmanager langfristig die Benchmark–Rendite des Vergleichs-Index nicht erreichen. Hier findest du einen Vergleich der Fondsrenditen mit ihren Benchmarks. Das liegt zu einem großen Teil an den hohen laufenden Kosten, allerdings auch daran, dass Fondsmanager zu häufig kaufen und verkaufen und nicht immer ausschließlich im Interesse der Anleger arbeiten. Es sind kaum Anreize vorhanden, dass sie langfristig für die Anleger den Vergleichsindex schlagen. Ich befürchte auch, dass die meisten dazu gar nicht fähig sind.
Exchange Traded Funds (ETF) kosten circa ein Zehntel von vergleichbaren Investmentfonds. Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit ETFs langfristig mehr verdient liegt bei fast 99%.
Johann Kofler-Mair
Was bedeutet „Passiv Investieren“?
Bei der Geldanlage unterscheidet man zwischen aktivem und passivem Investieren.
Beim aktiven Investieren versucht man mit oder ohne Strategie die besten Unternehmen auszuwählen und so die bestmögliche Rendite zu erzielen bzw. den relevanten Markt/Benchmark zu schlagen.
Im Gegensatz dazu wählt man beim passiven Investieren nicht Einzeltitel aus, sondern folgt einem Index. Man muss dabei nur auswählen, welchem Index man folgen möchte und einen passenden ETF dazu finden. Wie oben beschrieben gibt bei einem Index jemand anderes – zum Beispiel die Wiener Börse AG – vor, nach welchen Kriterien die Unternehmen ausgewählt werden. Beim ATX sind es eben die wertvollsten und meistgehandelten 20 Unternehmen der Wiener Börse. Der ETF muss genau diese 20 Unternehmen im richtigen Verhältnis kaufen.
Wenn man einen ETF erwirbt, der einen sehr breit gestreuten Index abbildet, dann werden alle Unternehmen – und somit fast der ganze Markt – gekauft. Man sucht also nicht die Stecknadel im Heuhaufen, sondern kauft den ganzen Heuhaufen. Siehe hierzu gerne in meinem Blog: 50 Aktien fürs Leben oder lieber doch der ganze Heuhaufen. Damit erzielt man langfristig höchstwahrscheinlich die bessere Rendite bei minimalem Aufwand.
Wie kann man in ETFs investieren?
Das Investieren in ETFs ist keine große Herausforderung, denn es funktioniert ähnlich wie eine Online-Überweisung bei einem Girokonto. Um Investieren zu können, brauchst du jedenfalls ein Wertpapierdepot und natürlich auch Geld. Als dritte wesentliche Komponente kommt Zeit hinzu. Denn wenn ich von Investieren spreche, dann meine ich immer langfristiges Investieren für einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren. Wenn du das nicht möchtest, dann rate ich dir, dass Geld lieber auf ein sehr gutes Online-Sparbuch zu legen.
Beim Investieren gibt es auch wieder zwei unterschiedliche Arten. Das manuelle, händische Investieren für Einmalinvestitionen und das automatische, regelmäßige Investieren. In beiden Fällen brauchst du ein Wertpapierdepot.
Einmalinvestitionen kann man ganz einfach mit dem Wertpapierdepot bei der Hausbank oder bei einem Online-Broker machen. Die Funktionsweise des Wertpapierdepots hab ich im Blog Wertpapierdepot | Was das ist und warum du eines haben solltest! beschrieben. Wenn du hier keine Erfahrung hast, dann empfehle ich dir, diesen zu lesen oder zumindest das nebenstehende Video anzusehen.
Sobald du ein Wertpapierdepot hast, kannst du ganz einfach über die Börse deinen Wunsch-ETF erwerben. Als Börsenneuling lege ich dir nahe, auch die 5 Dinge, die du über die Börse wissen solltest zu lesen bzw. das Video anzusehen.
Für Einmalinvestitionen empfehle ich dir Mindestbeträge von rund 3.000€. Dann sind die Börsengebühren relativ überschaubar. Es wäre irrsinnig um 50€ oder 100€ an der Börse ETFs zu erwerben. Denn die Mindest-Transaktionskosten betragen gerne Mal 10€.
Die meisten haben nicht so viel Geld fürs Investieren zur Verfügung oder wollen hohe Beträge nicht in einem Schwung investieren. Und für genau diesen großen Personenkreis gibt es die perfekte Lösung. Den ETF-Sparplan. Den habe ich weiter unten beschrieben.
Wer sollte in ETFs investieren?
Aus meiner Sicht ist das Investieren in breit gestreute Aktien-ETFs für alle geeignet, die das Ersparte langfristig (mind. 10 Jahre) anlegen wollen. Dabei sollte das Risiko eines Notverkaufs möglichst minimal sein. Hier kann man sich mit der Eisernen Reserve abhelfen. Ohne die würde ich nicht zu investieren beginnen.
Wenn du den nachfolgenden Punkten auch zustimmen kannst, dann sind ETFs das optimale Geldanlage-Tool:
- Du traust dir zu, bei Kapitalmarktkrisen keine überstürzten Handlungen zu setzen. Einbrüche von bis zu 50% muss man mit Ruhe und Geduld ertragen können. Das ist und war in der Vergangenheit immer der Preis für Renditen im Bereich von 7% pro Jahr.
- Du bist grundsätzlich optimistisch in Bezug auf die Menschheit und vertraust auf ihre Innovationskraft. Neue Produkte, neue Unternehmen, neue Lösungen für globale Probleme,…
- Du hast das Konzept von ETFs und insbesondere des Index samt Schutzmechanismus verstanden.
- Du möchtest unnötig hohe Gebühren an Banken und Versicherungen vermeiden.
Wie findet man die richtigen ETFs?
Eines sollte dir klar sein. ETF ist nicht gleich ETF. Es gibt weltweit tausende ETFs und wie immer ist es wichtig zu verstehen, welchen Index der jeweilige ETF abbildet. Ich investiere ausschließlich in Aktien-ETFs. Genauer gesagt in ETFs, die einen sehr breiten Aktienindex wie den MSCI World abbilden. Der MSCI World-Index ist der bekannteste und beliebteste Index, in dem über 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthalten sind. Hier ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Apple, Facebook, Alphabet (Google), Microsoft und viele mehr. Sogar 4 österreichische Unternehmen sind im Index und damit auch in den MSCI World-ETFs enthalten. Auch wenn sie viel zu klein sind, um ins Gewicht zu fallen.

Die absolut beste Webseite zum Suchen der richtigen ETFs ist justetf.com. Sobald du die Ländereinstellung (links oben) auf Österreich gestellt hast, kannst du mit der Suche starten. Im Filterbereich an der linken Seite sieht man, dass es für uns Österreicherinnen und Österreicher über 1.200 verschiedene ETFs gibt. Die Auswahl ist also riesig.

Wenn man den Filter „Indexauswahl“ auf den „MSCI World„-Index stellt, werden einem über 15 verschiedene ETFs angezeigt.
Was sind die Unterscheidungsmerkmale von ETFs?
Ein Exchange Traded Fund kann sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden. Folgende Unterscheidungsmerkmale sind aus meiner Sicht am Wichtigsten:
- Anbieter (iShares, Xtrackers, Lyxor, …)
- Fondsgröße (Volumen der investierten Gelder)
- Replikationsmethode (Vollständig, Sampling, SWAP-basiert)
- Laufende jährliche Kosten (TER … Total Expense Ratio)
- Währung (EUR, USD, …)
- Sparplanfähigkeit (Mit bestimmten Wertpapier-Depots können Bruchteile eines ETFs-Anteils gekauft werden)
Im obigen justETF-Screenshoot siehst du zum Beispiel, dass es drei ETFs auf den österreichischen ATX gibt. Diese drei unterscheiden sich jedenfalls hinsichtlich Anbieter. Einer ist von ComStage, einer von iShares und der dritte von Xtrackers. Auch bei den laufenden Kosten (TER) sieht man Unterschiede.
Falls dich interessiert, nach welchen Kriterien ich meine ETFs auswähle, dann brauchst du nur meinen Newsletter abonnieren. Du erhältst dann umgehend einen Link, mit dem du ein ETF-Infoblatt mit voreingestellten Filtern für justETF.com erhältst. Damit bleiben derzeit 4 ETFs auf den MSCI World übrig, in die du meines Erachtens bedenkenlos investieren kannst.

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Wann sollte man in ETFs investieren?
Wenn du den Entschluss gefasst hast, eine gewisse Summe langfristig zu investieren, dann stellt sich die Frage, wann der optimale Zeitpunkt ist.
Der optimale Zeitpunkt ist jetzt. Warum? Weil wir nicht wissen, wie es morgen oder übermorgen aussieht. Wer nicht startet, verliert meist wertvolle Zeit. Allerdings würden die meisten es emotional nicht aushalten, wenn – sagen wir 2 Monate nach der Investition – plötzlich die Kurse um 25% einbrechen.
Also schlage ich meinen Klienten immer vor, den Betrag auf mehrere Monate zu verteilen. Je nach dem zu investierenden Volumen kann man in monatlichen, quartalsweisen oder halbjährlichen Tranchen investieren. Auf Grund der Transaktionskosten sollte allerdings eine Tranche – wie oben besprochen – mindestens 3.000€ betragen. Übrigens ist es kein Problem, in einem Zug einen ETF um 10.000€ zu kaufen. Es gibt hier keine Obergrenze.
Also nochmal, der beste Zeitpunkt zum investieren ist jetzt. Mache dir einen Plan für die Investitionen innerhalb der nächsten 12 Monate und starte gleich mit der ersten Tranche.
Was ist ein ETF-Sparplan?
Mit einem ETF-Sparplan kann man automatisch und regelmäßig in ETFs investieren. Die beginnen meist bei 50€ pro Monat bei minimalen Transaktionskosten. Teilweise gibt es diese sogar kostenlos. Die Sache hat aber einen Hacken. Es gibt sie nur mit einem Wertpapier-Depot bei einer Online-Bank (Online-Broker). Denn die konventionellen Banken wollen die lukrative Einnahmequelle Investmentfonds nicht selbst versiegen lassen. Ich empfehle dir das Wertpapierdepot von flatex*. Details kannst du im Blog Wo ich mein Geld investiere nachlesen.
Da auch ich mein Wertpapierdepot bei flatex* habe, investiere ich mein Geld hauptsächlich in ETFs, die man mit dem flatex-Depot günstig erwerben kann. Falls du das auch möchtest, könnte das nachfolgende Produkt für dich interessant sein. Denn hier stelle ich dir die Auswahl der besten ETFs für Sparpläne auf flatex zur Verfügung. Mit einem Newsletter-Abo bekommst du einen Rabatt.

Falls du dir bei der Einrichtung eines ETF-Sparplans unsicher sein solltest, dann kann ich dir meine Anleitung empfehlen. Als Newsletter-Abonnent erhältst du auch hier einen Rabatt.

Zusammenfassung
ETF steht für Exchange Traded Funds und müsste korrekterweise als börsengehandelter Indexfonds übersetzt werden. Wie dieser Name sagt, handelt es sich um einen Fonds der einen Börsenindex (meist Aktienindex) 1:1 nachbildet. Diese Indexfonds kann man sehr günstig mit einem Wertpapierdepot über die Börse erwerben.
ETFs sind der einfachste und beste Weg für die langfristige Geldanlage. Mit einem ETF-Sparplan auf einen weltweiten Aktienindex wird man langfristig die beste Rendite erzielen. Profis und Fondsmanager erreichen diese Rendite in den seltensten Fällen.
Möchtest du jetzt loslegen?
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Wenn du das ganze schnell und einfach umsetzen möchtest, kann ich dich gerne online (per Zoom, Skype,..) oder persönlich mit meinem Geldanlage-Coaching unterstützen. Erfahrungsgemäß ist dass alles in 1-2 Stunden erledigt. Die erste halbe Stunde ist für Newsletter-Abonnenten kostenlos.
Ich hoffe ich konnte die Frage mit dem Blogbeitrag gut beantworten. Über Kommentare und Anregungen freue ich mich natürlich.
Dein,
Johann Kofler-Mair
Unabhängiger Investment-Coach
* Hierbei handelt es sich um einen Werbe- oder einen Affiliate-Link. Wenn du auf diesen Link klickst, etwas kaufst oder abschließt, erhalten ich (je nach Anbieter) eine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du unterstützt mein Projekt. Vielen Dank für deine Unterstützung!
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