
Wie funktioniert nachhaltige Geldanlage mit ETFs? Wie findet man nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) und wie sieht es hinsichtlich Renditeerwartungen aus? Lohnt es sich, nachhaltig zu investieren? Wie nachhaltig sind nachhaltige ETFs tatsächlich? Diese Fragen möchte ich in diesem Blogbeitrag klären.
Einleitung
Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir persönlich sehr am Herzen. Ich ernähre mich rein pflanzlich, ich kaufe nur biologische Lebensmittel und ich versuche, mich nicht dem Konsumwahn hinzugeben. Zudem bin ich schon sehr lange der Ansicht, dass Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse möglichst nachhaltig und ressourcenschonend ausrichten, langfristig bessere Ergebnisse erzielen werden.
Wer sich auf meiner Seite umblickt, wird schnell feststellen, dass ich für die langfristige Geldanlage ausschließlich ETFs im eigenen Wertpapierdepot empfehle. Keine Mittelsmänner & -frauen, keine aufwendigen Aktienanalysen, keine teuren und wenig rentablen Altersvorsorgeprodukte (wie zB. Erlebensversicherungen). Mit Exchange Traded Funds (= ETFs) kann man unglaublich günstig und einfach weltweit und vernünftig investieren.
Hier soll es nun darum gehen, wie man mit ETFs möglichst nachhaltig investieren kann.
Warum ETFs für die nachhaltige Geldanlage am besten sind?
Ein ETF ist viel besser als ein aktiver Investmentfonds. Warum? Weil aktive Investmentfonds FondsmanagerInnen beschäftigen, die versuchen mit ihrer Strategie den Gesamtmarkt für die AnlegerInnen zu schlagen. Dafür fallen natürlich laufende Kosten an. Genau diese Kosten, Interessenskonflikte und häufig auch die Unfähigkeit der ManagerInnen um die wirklich guten Wertpapiere auszuwählen, führen dazu, dass Fonds wirklich sehr selten den Gesamtmarkt schlagen.
Was ist der Gesamtmarkt für mich. Wenn ich von Gesamtmarkt spreche, dann meine ich ein weltweites Aktien-Investment in möglichst vielen Ländern und Unternehmen. Ich investiere aus Prinzip nicht nur in Österreich, Deutschland oder Europa. Hierfür ist mir der Markt viel zu klein und beschränkt. Es gibt überall auf der Welt innovative Unternehmen, die tolle Geschäftsmodelle haben und vielleicht auch sehr nachhaltig wirtschaften.
Von Mischfonds und Anleihen-Fonds und -ETFs sollte man aus meiner Sicht die Finger lassen.
Index | Die Basis für jeden ETF
Exchange Traded Fund (ETF) bedeutet wörtlich übersetzt „börsengehandelter Fonds“. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit und nur ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu aktiven Investmentfonds. Einen aktiven Fonds kann man nicht über die Börse erwerben. Das funktioniert in der Regel über die Bank oder Versicherung. Hier fehlt jedoch eine sehr wichtige Eigenschaft, die ich gerne in die Übersetzung mit hinein nehme. Ich würde ETF als börsengehandelten Indexfonds übersetzten. Ein ETF muss immer einen Index nachbilden. Das ist in der Regel ein Aktien- oder ein Anleihenindex.
Ein ETF ist daher immer ein Fonds, der von einer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) herausgegeben wird und der einen Index möglichst genau nachbildet. Und in der Regel wird der Index von einem anderen, unabhängigen Unternehmen herausgegeben bzw. berechnet. Ohne Index gibt es keinen ETF. Und es kann sehr viele verschiedene ETFs geben, die ein und denselben Index nachbilden.

In der obigen Darstellung habe ich auf der ETF-Plattform justETF.com nachgesehen, wieviele ETFs wir ÖsterreicherInnen erwerben können, um den wohl beliebtesten Index – den MSCI World – nachzubilden. Und es sind per 10.03.2021 genau 16 Stück. Hier kannst du selbst nachsehen. Die ETFs sind unterschiedlich alt, wurden von unterschiedlichen Unternehmen aufgelegt, haben verschiedene Replikationsarten und haben verschiedene Volumina. Theoretisch sollten aber alle ziemlich ähnliche Renditen haben. Und zwar jene, die eben der zugrunde liegende Index erwirtschaftet hat. Im Bild siehst du, dass die Renditen im letzten Jahr alle zwischen 35,6% und 36,2% lagen.
Bitte denke jetzt nicht, dass das ein normales Rendite-Niveau ist. 35% in einem Jahr gibts wirklich selten. Aktuell ist das halt genau ein Jahr, nachdem der COVID19-Tiefpunkt erreicht war. Ich rechne langfristig mit Renditen von 5-7% pro Jahr.
Gibt es „nachhaltige“ Indizes?
Wenn wir mit ETFs nachhaltig investieren wollen, dann müssen wir uns zuerst auf die Suche nach nachhaltigen Indizes begeben. Danach können wir schauen, wie die Indexherausgeber entscheiden, ob ein Unternehmen als „nachhaltig“ eingestuft wird und in den Index aufgenommen wird.
Dabei dürfen wir eine sehr wichtige Zielsetzung von mir nicht vergessen. Wir wollen weltweit investieren. Das ist für die Suche sehr relevant. Also schauen wir, welche nachhaltigen, weltweiten Indizes es gibt.
Bei meiner Recherche habe ich zwei gute Quellen gefunden, die nachhaltige Indizes nach den verschiedenen Kategorien bewerten. Einerseits ist das wiederum justETF.com und andererseits faire-fonds.info. Bei beiden Links kommst du direkt auf die Seite mit den Bewertungen.
Nachhaltige Indizes funktionieren in der Regel folgendermaßen: Es gibt einen Mutterindex wie zum Beispiel den MSCI World-Index. In diesem Index sind rund 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern vertreten. Dieser gilt sozusagen als Basis. Für einen nachhaltigen Index werden in der Folge Kriterien festgelegt, nach denen Unternehmen im Index verbleiben dürfen oder hinausgeworfen werden.
In dem „nachhaltigen“ Tochter-Index sind somit ausschließlich Unternehmen enthalten, die auch im Mutter-Index sind. Nur sind es deutlich weniger Unternehmen. Die Anzahl hängt von der Strenge der Filterkriterien ab und wir werden später sehen, welche Indizes aus meiner Sicht am Besten abschneiden.
Vergleich nachhaltiger Indizes | justETF.com

Bei dieser Darstellung erkennen wir sehr gut, welche Indizes am restriktivsten bei der Auswahl ihrer Mitglieder sind. Der DAX ESG ist hier fehl am Platz, da er nicht global investiert. Ich denke es würde den Rahmen sprengen, wenn ich nun alle Zeilen durchgehe. Der strengste Index ist der MSCI SRI. MSCI ist der Index-Herausgeber Morgan Stanley Capital International und SRI steht für Socially Responsible Investment. Frei könnte man das als „Nachhaltiges Investment“ übersetzen.
Alle anderen MSCI Indizes sind weniger restriktiv, also lassen wir sie außen vor. Ein weiterer interessanter Index ist der Dow Jones Sustainability ex Alcohol, Tobacco, Gambling and others, der Unternehmen aus sieben Themenbereichen ausschließt.
Vergleich nachhaltiger Indizes | faire-fonds.info

Diese Tabelle zeigt ähnliche Ergebnisse. Der Solactive Eurozone Sustainability Index ist zwar streng, aber wie im Namen schon ersichtlich sind nur Unternehmen aus der Eurozone enthalten. Das ist für mich nicht interessant. Ich möchte – wie oben angesprochen – weltweit investieren.
Außerdem ist ersichtlich, dass der MSCI SRI-Index nicht automatisch alle Bereiche ausschließt, wie man bei Analyse der justETF-Tabelle weiter oben meinen könnte. Im normalen Index sind alle Öl- und Gasproduzenten enthalten. „Besser“ ist der MSCI SRI Select Reduced Fossil Fuels Index. Dieser schließt zum Beispiel Unternehmen aus, die Umsätze aus der konventionellen Öl- und Gasförderung generieren. Außer sie haben mehr als 40% des Umsatzes aus Erneuerbaren Energien generiert. Lese hierzu bitte alles was bei (*) unter der Tabelle steht.
Der zweite relevante Index ist wiederum der Dow Jones Sustainability World Enlarged Index ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms and Adult Entertainment Index. Ist ein ziemlich langer Name. Aber er beschreibt dafür gleich, was ausgeschlossen wird.
Zusätzlicher Index | Solactive Sustainable World Equity
Um mich zu vergewissern, dass kein wichtiger nachhaltiger, weltweit investierender Index fehlt, habe ich auf justETF.com mit weiteren Filtern alle ausgeworfenen ETFs durchgesehen. Und siehe da, es gibt noch einen weiteren ETF bzw. Index. Und zwar gibt es den Solactive Sustainable World Equity Index, der mit einem VanEck Vectors ETF nachgebildet wird.
Ehrlich gesagt, kannte ich diesen Index bereits aus früheren Coachings und ich war auch überrascht, dass justETF diesen nicht mehr in seine Übersichtstabelle aufgenommen hatte. Damals sah sie nämlich noch so aus:

Diese Tabelle zeigt, dass beim Solactive Sustainability noch zusätzliche Kategorien ausgeschlossen werden. Dies wären Abtreibung, embryonale Forschung, gentechnisch veränderte Organismen und Pelze.
Zwischenfazit „nachhaltige“ Indizes
Wir haben gesehen, dass es primär drei weltweit investierende Indizes gibt, die relativ streng bei der Auswahl der Unternehmen sind, die im Index verbleiben dürfen. Folgende drei Indizes möchte ich nachfolgend hinsichtlich Auswahlprozess, Zusammensetzung und Rendite näher analysieren:
- MSCI SRI Select Reduced Fossil Fuels Index
- Dow Jones Sustainability World Enlarged Index ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms and Adult Entertainment Index
- Solactive Sustainable World Equity Index
MSCI SRI Select Reduced Fossil Fuels Index
Wir möchten uns nun diesen Index näher ansehen. Durch einfaches googeln des Indexnamens kommen wir gleich zum Factsheet vom Indexherausgeber MSCI. Dabei wird die Methode etwas genauer erläutert. Die aktuelle Detailerklärung findest du hier. Im Prinzip gibt es einen dreistufigen Prozess. Alle Unternehmen die in nicht-nachhaltigen Bereichen tätig sind, werden von vornherein ausgeschlossen.
MSCI SRI | Auswahlprozess und Eignungstest
Somit sind Unternehmen, die – teilweise ab bestimmten Grenzwerten – Umsatz in folgenden Bereichen generieren, nicht dabei:
- Kontroverse Waffen
- Konventionelle Waffen
- Öl- / Gasproduzenten
- Kohle-Produzenten
- Kohlekraftwerke
- Atomenergie
- Tabak
- Alkohol
- Glücksspiel
- Pornografie
- Gentechnik
Detaillierter findest du diese im Ausschnitt im Methodendokument von MSCI, den ich in der rechten Spalte dargestellt habe.

Neben diesen Ausschlusskriterien gibt es aber auch noch zwei weitere Stufen, die ein Unternehmen positiv durchlaufen muss, um in den Index aufgenommen zu werden. MSCI hat eine eigenes Unternehmen – MSCI ESG Research – gegründet, dass sich ausschließlich mit der Analyse und Bewertung von Unternehmen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Ausrichtung befasst.
MSCI ESG Research gibt somit jedem Unternehmen ein ESG-Rating. ESG ist die Abkürzung für Environment, Social, Governance (Umwelt, Sozial, Unternehmensführung). Somit bekommt jedes Unternehmen Noten hinsichtlich ihrer nachhaltigen Führung. Damit man in den SRI-Index aufgenommen wird, braucht man hier mindestens ein Rating von A. Dabei möchte man aber nur die besten Unternehmen der jeweiligen Klasse verwenden. Ziel dabei ist, dass die Marktkapitalisierung 25% in der Gruppe beträgt.
Die letzte Hürde ist das MSCI ESG Controversies-Rating. Dabei wird unter anderem bewertet, wie gut oder schlecht sich das Unternehmen hinsichtlich Menschen- und Arbeitsrechte verhält. Die Bewertung geht hier von 0 bis 10, wobei 0 das schlechteste Rating ist. Mindesthürde für die Aufnahme sind moderate 4 Punkte.
MSCI SRI | Unternehmen & Branchen
Interessant ist natürlich, welche Unternehmen im Index tatsächlich mit welchem Gewicht enthalten sind. Hier ist wiederum das Factsheet die beste Quelle:

In der obigen Grafik sieht man, dass im Index anstatt der ursprünglich knapp 1.600 Unternehmen nur mehr knapp 360 Unternehmen enthalten sind. 77% der Unternehmen haben den Eignungstest somit nicht bestanden. Das größte Gewicht im Index haben Microsoft, Tesla und Disney.
Im Vergleich zur nachfolgenden Tabelle der TOP 10-Unternehmen des MSCI World-Index (= Mutterindex) fällt auf, dass es Apple, Amazon, Facebook, Alphabet (= google) usw. – aus welchen Gründen auch immer – nicht in den MSCI SRI Index geschafft haben.

Die Branchenverteilung sieht eigentlich recht ausgewogen aus und das Gewicht der US-amerikanischen Unternehmen ist mit 60% etwas geringer, als im Mutterindex (66%).
MSCI SRI | Rendite
Wie sieht es hinsichtlich Rentabilität aus? Wie schon angesprochen, denke ich, dass sich nachhaltiger wirtschaftende Unternehmen langfristig besser entwicklen sollten. Um zu sehen wie das in der Vergangenheit war, greifen wir auf das Factsheet des MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuels-Index von MSCI zu:

Den MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuels-Index (dunkelblau) gibt es seit Ende Mai 2012. In den knapp 9 Jahren haben die Unternehmen des Index in Summe eine jährliche Rendite von 14,28% generiert. Im Vergleich dazu hat der MSCI World (gelb) „nur“ eine Rendite von 12,8% geschafft. Auch das ist beachtlich. Es zeigt sich, dass der Vorteil ganz leicht bei den „nachhaltigeren“ Unternehmen lag. Bitte beachte, dass die Renditen keine Wechselkursänderungen zwischen EUR und USD berücksichtigen.
Auch bezüglich der Schwankungsanfälligkeit bzw. Volatilität – das in der Finanzbranche gerne als Risikomaß herangezogen wird – lag der nachhaltigere Index leicht im Vorteil.
Dow Jones Sustainability World Enlarged Index ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms and Adult Entertainment Index
Auch bei diesem Index – den es seit 30.11.2010 gibt – möchte ich etwas im Detail nachsehen. Damit wir verstehen, wie der Filterprozess läuft, welche Mitglieder er hat und wie sich die Renditen entwickelt haben. Viele der Informationen finden sich auf der Seite von S&P Dow Jones Indizes.
Basis für diesen Index (also auch wieder der Mutterindex) ist der DJSI World Enlarged in den die 2.500 größten Unternemen des S&P Global BMI zusammengefasst sind. Der Mutterindex ist somit einiges breiter als der MSCI World mit 1.600 Unternehmen. Der schließlich auch nur Industrieländer-Unternehmen und keine Unternehmen aus Entwicklungsländern (Emerging Markets) enthält.
DJSI World | Auswahlprozess und Eignungstest
Basis für diese Ausführungen ist das Methodendokument von S&P. Für die Zusammenstellung dieses Indizes wird auf den S&P Global ESG-Score zugegriffen. Alle Unternehmen, die weniger als 45% der Bewertung des höchst bewerteten Unternehmens haben, werden disqualifiziert.
In der Folge gibt es einen Kontroversen-Check auf Basis einer Medien- und Stakeholderanalyse in Hinblick auf die Coporate Governance Compliance. Hier entscheidet also ein Komitee, ob das Unternehmen hinein darf oder hinaus fällt, wenn es schon im Index vertreten war.
In weiterer Folge dürfen nur die „besten“ 10% der Unternehmen – die nach dem S&P Global ESG Score gereiht werden – einer Branche bleiben. Anders gesagt, haben wir auch hier das Best-in-Class-Prinzip vertreten.
Die Länge des Indexnamens verrät auch, dass viele Unternehmen mit bestimmten Geschäftszweigen ausgeschlossen werden. Somit sind Unternehmen, die – teilweise ab bestimmten Grenzwerten – Umsatz in folgenden Bereichen generieren, nicht dabei:
- Kontroverse Waffen
- Militärische Waffen
- Konventionelle Waffen
- Atomenergie
- Glücksspiel
- Pornografie
- Alkohol
- Tabak
Das sind nicht ganz so viele Ausschluss-Bereiche wie beim MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuels. In diesem sind zusätzlich auch Öl- & Gasproduzenten, Kohle-Produzenten, Kohlekraftwerke und Gentechnik-Unternehmen ausgeschlossen. Im Vergleich zum MSCI SRI-Index wirkt der Auswahlprozess etwas weniger systematisiert und es wird nicht so sehr auf Menschen- und Arbeitsrechte geachtet. Das ist jedoch eine persönliche Meinung.
DJSI World | Unternehmen & Branchen
Auf der Seite des Index-Herausgebers sind die gewünschten Informationen leider nicht abrufbar. Deshalb führe ich hier Daten an, die für einen ETF, der genau diesen Index nachbildet, im Factsheet dargestellt werden.
Per 06.03.2021 waren etwas über 530 Unternehmen im Index – bzw. im genannten ETF – enthalten. Dieser Index ist damit etwas breiter als der oben genannte MSCI World SRI aufgestellt.


Auch in diesem Index ist Microsoft das gewichtigste Mitglied. Allerdings ist das Gewicht mit knapp 9,9% dreimal so hoch wie beim MSCI SRI-Index mit 3,2%. Ansonsten gibt es noch eine Überschneidung beim Grafik- und Chipprozessorhersteller NVIDA.
Nicht unbedeutend ist, dass in diesem Index auch Länder enthalten sind, die im MSCI World SRI nicht dabei sind. Sogenannte Emerging Markets wie Taiwan, Südkorea, Indien und Türkei haben auch Unternehmen im Index repräsentiert. Die US-Unternehmen haben mit knapp 50% auch hier die Nase vorne.

In der Sektoraufgliederung ist ersichtlich, dass die IT mit über 30% ein sehr hohes Gewicht im Index hat. Das ist aber wenig verwunderlich, wenn Microsoft schon beinahe 10% aufweist.
Optisch hat man das Gefühl, dass die Branchen im MSCI World-SRI besser verteilt sind.
DJSI World | Rendite
Für die Rendite kann ich nun wieder auf die Originaldaten von S&P DJ zugreifen.


In den letzten 10 Jahren lag die Rendite des Gesamtindizes bei 8,67% pro Jahr und in den letzten 5 Jahren bei 14,92% pro Jahr. Auch das sind ordentliche Renditen. Dies ist eine Betrachtung in der Währung USD und berücksichtigt keine Wechselkursänderungen auf EUR. Einen genaueren Vergleich zwischen den Indizes findest du weiter unten.
Solactive Sustainable World Equity
Solactive ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Frankfurt, dass Indizes berechnet bzw. herausgibt. Dieser Index wurde am 22.04.2013 aufgelegt.
Solactive Sustainable World | Auswahlprozess und Eignungstest
Der Auswahlprozess des Solactive Sustainable World Equity Index ist in der Index Guideline definiert. Indexmitglieder können nur Unternehmen mit einer Wertpapiernotierung in folgenden Ländern sein: Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Irland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Singapur, die Slowakische Republik, Spanien, Südkorea, die Tschechische Republik, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Damit sind auch einige Emerging Markets umfasst.
Auf Basis eines ESG-Nachhaltigkeits-Screening von Vigeo EIRIS werden Unternehmen aussortiert. In weiterer Folge wird noch nach Streu-Munitions-Aktivitäten gesucht und jene 5 Unternehmen, die den schlechtesten UNGC Score (UN Global Compact) haben, fallen hinaus. Beim UNGC Score wird auf Umwelt, Menschenrechte, Arbeitsrechte und Antikorruption geachtet.
Da in den Index Guidelines keine Informationen über die Ausschlusskriterien bzgl. Geschäftstätigkeit und Branchen angeführt sind, habe ich direkt bei Solactive über das Kontaktformular nachgefragt. Dort erhielt ich die Auskunft, dass der Index speziell für den VanEck ETF aufgesetzt und in Zusammenarbeit mit Vigeo EIRIS konstruiert wurde.
Dabei wurde ich auch informiert, dass die genaue Berücksichtigung der ESG Kritierien proprietär durch VanEck in Zusammenarbeit mit Vigeo EIRIS definiert wurde. Und unter nachfolgenden Link erhalten wir weitere Informationen zum Screening-Prozess.
Wenn Unternehmen in folgenden Bereichen tätig sind bzw. Umsatzgrenzen überschreiten, dann werden sie entsprechend den Vigeo EIRIS-Kriterien ausgeschlossen:
- Alkohol
- Tierwohl (Tierversuche inkl. betreffende Kosmetik, Pelze, industrielle Landwirtschaft)
- Bedenkliche Chemikalien (Pestizide, ozonzerstörende Chemikalien,…)
- Zivile Waffen
- Militärische Waffen
- Glücksspiel
- Gentechnisch veränderte Organismen
- Atomenergie
- Pornografie
- Tabak
- Verletzungen der UN Global Compact-Prinzipien (Menschenrechte, Kinderarbeit, Diskriminierung, Arbeitsrechte,…)
In der oben dargestellten, älteren justETF-Tabelle wird angeführt, dass neben allen Bereichen des MSCI SRI-Index auch Unternehmen in Zusammenhang mit Abtreibung und embryonaler Forschung ausgeschlossen werden. Dazu konnte ich in dem Dokument nun keine Hinweise finden. Ob auch Öl- und Gasunternehmen ausgeschlossen werden, konnte ich nicht feststellen. Beim ersten Blick in die Liste der Unternehmen konnte ich keine finden.
Solactive Sustainable World | Unternehmen & Branchen
In der Index-Guideline ist ausgeführt, dass genau 250 Unternehmen in den Index aufgenommen werden. Hier gehts zu den Index-Unternehmen. Dabei werden die Regionen Nord Amerika, Europa und Asien/Pazifik möglichst gleich gewichtet. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu den obigen beiden Indizes, die nach Marktkapitalisierung gewichtet werden, weshalb die USA immer ein deutliches „Übergewicht“ haben. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle Unternehmen gleich gewichtet werden. Somit hat nach dem jährlichen Anpassungen jedes Unternehmen ein Gewicht von 1/250 – also 0,4%.
Nachdem die Solactive-Website leider nicht sehr aufschlussreich ist, greife ich für die weiteren Analysen auf einen ETF zu, der diesen Index nachbildet. Es handelt sich dabei um den VanEck Vectors Sustainalbe World Equal Weight-ETF.


In der Länderverteilung sieht man, dass die USA hier „nur“ einen Anteil von 38% haben und bei den Unternehmen ist ersichtlich, dass ein paar Unternehmen seit der letzten Indexanpassung doch deutlich an Wert zugelegt haben. Ganz oben stehen zum Beispiel Tesla, Shopify und Infineon. Bei der nächsten Anpassung wird allerdings wieder ein Gleichgewicht hergestellt.

In der nebenstehenden Branchenverteilung ist ersichtlich, dass Finanzen und Informationstechnologie das größte Gewicht im Index haben.
Solactive Sustainable World | Rendite
Wie auch bei den anderen beiden Indizes/ETFs möchte ich auch hier die historischen Renditen darstellen. Dabei greife ich wieder auf die Daten des ETFs zu.

Während bei den MSCI World SRI-Index und beim DJSI World Enlarged-Index die jährlichen Renditen in den letzten 5 Jahren bei rund 15% pro Jahr lagen, liegt hier die Rendite bei 11,4% (ETF) bzw. 11,85% (Index). Sie ist doch deutlich geringer, was aus meiner Sicht an der Gleichgewichtung der Regionen und Unternehmen liegt.
Index-Vergleich
Wie in den obigen Ausführungen ersichtlich, hat der MSCI World SRI Reduced Fossil Fuels-Index einige Vorteile gegenüber dem Dow Jones Sustainability World Enlarged Index ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms and Adult Entertainment-Index.
Der MSCI SRI-Index ist in der Auswahl wesentlich strenger. So werden hier auch Öl-, Gas-, Kohle- und Gentechnik-Unternehmen ausgeschlossen. Insgesamt gefällt mir das Auswahlprozedere und die Branchenverteilung im MSCI SRI-Index deutlich besser. Das ein Unternehmen (Microsoft) ein Gewicht von 10% hat ist aus meiner Sicht übertrieben.
Im Dow Jones Sustainability World Enlarged-Index sind ca. 170 Unternehmen mehr enthalten. Was zum einen auf das mildere Auswahlprozedere und zum anderen auf den Einschluss der Emerging Markets zurückzuführen ist. Die Diversifikation ist bei beiden Indizes mehr als ausreichend.
Mit 250 Unternehmen ist der Solactive Sustainable World Equity-Index der restriktivste. Die Gewichtung nach Regionen und einzelnen Unternehmen ist nicht abhängig von der Börsenkapitalisierung (Marktwert). Vielmehr werden alle Unternehmen und Regionen gleich gewichtet. Abgesehen von Öl- und Gasunternehmen sind die Ausschlusskriterien noch strenger als beim MSCI World SRI-Index. Ich habe beim optischen Durchsehen zwar keine großen Öl- oder Gasunternehmen gefunden, aber ich bin auch kein Branchenexperte. Irgendwie sagt mir aber mein Gefühl, dass keine dabei sind.
Suche „nachhaltiger“ ETFs für die drei Indizes
In die oben genannten Indizes kann man nicht direkt investieren. Man benötigt einen ETF, der den jeweiligen Index nachbildet. Wenn es um die ETF-Suche geht, schaue ich meistens auf justETF.com. Diese Seite hat sich für mich schon sehr bewährt. In den Filtern kann man sofort den gewünschten Index auswählen und dann werden schon die möglichen ETFs ausgespuckt.
MSCI World SRI-ETFs
Für die MSCI World SRI-ETFs habe ich diese Suchabfrage verwendet und folgende ETFs wurden mir aufgelistet.

In diesem Auszug ist ersichtlich, dass mit iShares nur ein Anbieter den gewünschten Index nachbildet. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Alter, Währung und Ausschüttungsverhalten. Im Zuge dieser Recherche habe ich auch festgestellt, dass es einen Index mit dem Namen: MSCI World SRI ex Fossil Fuels gibt. Auch dieser Index wird mit zwei ETFs nachgebildet. Der detaillierte Blick zeigt, dass dieser aber auch nicht weniger Unternehmen als der „Reduced Fossil Fuels-Index“ hat. Deswegen gehe ich nicht näher auf ihn ein.
Dow Jones Sustainability World-ETFs

Bei Auswahl des Dow Jones-Indizes findet man nur einen ETF, der wiederum vom selben Anbieter iShares aufgelegt wurde. Insgesamt ist somit die Auswahl eher beschränkt.
Solacitve Sustainable World Equity-ETFs
Da der Solactive Sustainable World Equity-Index von der Fondsgesellschaft VanEck in Auftrag gegeben wurde, gibt es auch hier nur einen einzigen ETF.

Rendite-Vergleich
Auf Basis dieser Suchergebnisse ist auch schon der direkte Renditevergleich möglich. Ich mache diesen sehr gerne auf Fondsweb.com. Hier kommst du direkt zum Vergleich.

Der oben dargestellt Chartvergleich (3,5 Jahre = maximaler gemeinsamer Zeitraum) zeigt, dass der MSCI World SRI Select-ETF (grün) eine bessere Rendite brachte, als ein „normaler“ MSCI-World-ETF (blau). Der DJSI Enlarged-ETF (orange) liegt gleichauf mit dem Solactive Sustainable-World-ETF und ein bisschen hinter den beiden MSCI-ETFs.
Auf drei Jahre betrachtet betrug dieser Unterschied über 10% bei der Rendite. Nachhaltiger Investieren hätte sich in diesem Zeitraum also im Falle des MSCI World SRI durchaus gelohnt bzw. bei den anderen beiden Indizes/ETFs keine Nachteile gebracht.
Die annualisierten Renditen auf 5 Jahre liegen ziemlich gleich auf zw. 11% und 12%. Bitte beachte aber, dass man anhand historischer Renditen nie auf die Zukunft schließen darf.
Kritik an nachhaltigen ETFs
Keine Nachhaltigkeits-Beiräte und anderweitige – wenig nachhaltige – Beteiligungen
Wenn du bis hierher einige meiner Ausführungen gelesen hast, dann weißt du, dass nachhaltige ETFs einen mehrstufigen Prozess durchlaufen. Nachhaltigkeit ist ein sehr subjektiver Begriff und ETFs funktionieren nur mit Indizes. Sonst kommen wir zu „aktiven“ Fonds, bei denen ein Fondsmanager die Investments auswählt. Ich bin kein großer Freund von aktiven Investmentfonds, weil die teure Fondsverwaltung ihr Geld in aller Regel nicht wert ist. Denn sie schlagen den Vergleichsindex in den seltensten Fällen.
Nichtsdestotrotz kann man diese „nachhaltigen“ ETFs kritisieren. Denn, wenn man den Begriff sehr streng auslegt, bleiben von tausenden Unternehmen wahrscheinlich nur eine Handvoll Musterschüler übrig. Und diese kann man systematisch mit einem Index kaum erfassen. Aber kommen wir zu den häufigsten Kritikpunkten.
Es fehlen Nachhaltigkeits-Beiräte, die sich die Unternehmen und ihre Aktivitäten genau ansehen bzw. in Dialog mit den Unternehmen treten. Hier wird kritisiert, dass ETFs Kosten sparen und nicht sehr genau nachsehen.
Viele ETF-Aufleger sind Banken. Und Banken stehen sehr gerne im Querfeuer von ökologisch orientierten Anlegern. Einerseits, weil sie vielleicht umstrittene Finanzierungen machen oder weil sie in anderen ETFs trotzdem in klimaschädliche Unternehmen investieren.
Kontroverse Beteiligungen im ETF
Der Ecoreporter bezeichnet die meisten getesteten nachhaltigen ETF – bis auf wenige Ausnahmen – als eine große Grünwäscherei. Viele Bezeichnungen würden die AnlegerInnen in die Irre führen und seien sehr ungenügend in ihren Auswahlprozessen.
Auch die Betreiber faire-fonds.info testen regelmäßig nachhaltige Fonds und ETFs. Dabei suchen sie auch nach kontroversen Beteiligungen. Bei vielen ETFs ist ihnen aufgefallen, dass Rüstungsunternehmen und große Gas- und Ölkonzerne den Einzug in die ETF-Portfolios schaffen. Das gute ist, dass sie auch jene ETFs auf kontroverse Beteiligungen untersucht haben, die ich oben analysiert habe.
Der Anteil an kontroversen Beteiligungen beim iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF beträgt 16,6%. Es werden 3 Unternehmen in Zusammenhang mit Umweltzerstörung (Barrick Gold,…), 5 Öl- und Gaskonzerne (Eni Spa, OMV,…) und eines mit Korruption (Keppel Co) genannt.
Beim iShares MSCI World SRI UCITS ETF beträgt der Anteil an kontroversen Beteiligungen 14,7%. Genannt werden 2 Unternehmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und zwei Plastikunternehmen (PepsiCo & Unilever).
Für den Solactive Sustainable World-ETF wurde die Analyse an kontroversen Beteiligungen leider nicht durchgeführt.
Cleanvest | Nachhaltiger Fonds-Check
Das Wiener Startup Cleanvest hat sich auf auf die Überprüfung von Fonds und ETFs hinsichtlich Nachhaltigkeit spezialisiert. Dabei gibt es viele Positiv- und Negativ-Kriterien für die Unternehmen, die in einem Fonds/ETF sind.
Für zwei der drei ETFs gibt es auch Nachhaltigkeitsbewertungen von Cleanvest und die fallen leider mäßig gut aus. In den nachfolgenden Screenshots siehst du, dass die Bewertungen zwischen 4,6 und 5,4 von 10 Punkten liegen. Für den Solactive Sustainable Index-ETF gibt es leider keine Cleanvest-Bewertung.



Hauptkritikpunkte beim MSCI World SRI-ETF: Mehr als 10% der Unternehmen unterliegen einem Kinderarbeits-Risiko. Mehr als 10% der Unternehmen gab es Vorfälle mit negativem Einfluss auf Gleichstellung von Frauen. Und mehr als 10% der Unternehmen haben Risiko von Verletzungen indigener Rechte.
Ich finde diese Bewertungen insgesamt sehr toll, da einem hier ins Bewusstsein gerückt wird, dass es diese Themen gibt und dass wir einem gewissen Risiko unterliegen, dass Unternehmen hier nicht nachhaltig agieren könnten. Ich habe aus Neugier alle von Cleanvest beurteilten ETFs nach der Nachhaltigkeitsbewertung sortiert und durchgesehen. Und dabei habe ich keinen weltweit investierenden ETF gefunden, der ein besseres Rating als der MSCI SRI select reduced fossil fuels-ETF hatte. Es sind ausschließlich Branchen- und Länder-ETFs, die bessere Ratings haben.
Etwas zu denken gab mir, dass ein ETF, der ausschließlich in europäische Öl- und Gasunternehmen investiert mit 6,2 Punkten ein etwas besseres Rating hat.

Hier muss man wohl für sich entscheiden, was einem nachhaltiger vorkommt. Ein ETF, der nur in Öl- und Gas-Unternehmen investiert, oder ein ETF, der Öl- und Gasunternehmen – wie auch viele andere Unternehmen – aussortiert.
Alternativen zu den nachhaltigen Welt-ETFs
Ich bin schon eine ganze Weile ein überzeugter ETF-Investor. Das passive Investieren mit ETFs bietet viele Vorteile. Es ist deutlich günstiger, man erhält faire Renditen, es gibt keine FondsmanagerInnen die denken, dass sie den Markt schlagen können und man kann sie einfach über die Börse oder per ETF-Sparplan erwerben.
Wie wir gesehen haben, sehen verschiedene Plattformen und ESG-Ratingagenturen nachhaltige ETFs als problematisch an. Ein ETF ist immer so gut wie der Index, der nachgebildet wird. Und ein Index lebt nun Mal davon, dass er nach gewissen Regeln und ohne aktives Mitwirken zusammengestellt wird. Es ist kaum möglich, jedes MSCI World-Unternehmen bis ins letzte Detail zu durchleuchten. Vor allem wenn man bedenkt, dass hier Unternehmen aus 23 Ländern enthalten sind.
Für mich kommen aktuell nur weltweit investierende ETFs in Frage. Ich möchte weder Themen- noch Länder-ETFs. Deshalb sind die oben genannten für mich mehr als ausreichend. Es ist schön zu wissen, dass man in gewissen Branchen überhaupt nicht investiert ist und man in anderen Branchen zumindest die nachhaltigsten der Vergleichsgruppe hat.
Wem das nicht reicht, der kann sich Themen- bzw. Regions-ETFs mit höheren Ratings bzw. gute aktive, nachhaltige Fonds suchen.
Nachhaltige klassische Investmentfonds
Es gibt einige Plattformen, die nachhaltige Fonds testen und die Favoriten veröffentlichen. Wie unabhängig dies Veröffentlichungen sind, kann ich nicht sagen. ECOreporter – Magazin für nachhaltige Geldanlagen ist so eine Plattform. Auf dieser Seite findest du die ECOreporter-Favoriten Fonds.
Auf der Seite von Nachhaltig-Investieren.com kann man sich einen Öko-Test zu Fonds kaufen und auch die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Testberichte zu Ethisch-ökologischen Fonds und ETFs. Auch das ist zu erwerben.
Wer das machen möchte, sollte folgende Fehler meiden:
- Investiere nicht in Fonds, die sehr hohe laufende Kosten haben
- Kaufe niemals geschlossene Fonds (Windkraft, Solar, usw.)
- Investiere dein Geld am besten weltweit. Eine breite Streuung bzw. Diversifikation ist sehr wichtig
- Kaufe keine kleinen Fonds (Volumen < 100 Mio. €)
- Mischfonds sind sehr teuer und ein schlechtes Investment
- Mikrokredite hören sich toll an, sind aber auch viel riskanter als man denkt
- Anleihen- und Rentenfonds sollten ebenso gemieden werden
- Wenn du den Fonds hinsichtlich Funktionsweise nicht verstanden hast, lass es lieber sein.
Nachdem dieser Beitrag ohnehin schon sehr umfassend ist, möchte ich auf klassische Aktienfonds-Alternativen nicht im Detail eingehen.
Fazit | Nachhaltig Investieren mit ETFs
Ich habe in diesem Beitrag nun versucht, die besten Indizes für nachhaltige ETFs herauszufiltern und die Methodik des Filterprozesses etwas näher zu erläutern. Zudem habe ich jeweils die größten Unternehmen und die historischen Renditen herausgesucht. Dabei ist für mich wieder ganz klar heraus gekommen, dass man mit nachhaltigen ETFs langfristig wahrscheinlich keinen Nachteil bei der Rendite erwarten braucht.
Ich selbst bin der Meinung, dass man mit diesen ETFs langfristig sogar einen Renditevorteil haben wird. Und dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass wir sowieso nur dann in Aktien-ETFs investieren sollten, wenn wir uns langfristig (>10 Jahre) leisten können, diese nicht zu verkaufen.
Die gezeigten ETFs filtern sehr viele Unternehmen mit ökologisch zweifelhaften Geschäftstätigkeiten heraus oder nehmen nur die besten ihrer Vergleichsgruppe. Dieser Ansatz ist für mich – trotz der angeführten Kritik – sehr gut. Wenn von 1.600 Unternehmen nur mehr 360 oder weniger übrig bleiben, dann wurde schon ordentlich aufgeräumt. ETFs sind aus meiner Sicht generell gegenüber aktiven Fonds zu bevorzugen.
Von den genannten Indizes gefällt mir der MSCI World SRI select reduced fossil fuels am besten. Allerdings finde ich auch den Solactive Sustainable World Equity sehr toll. Hier werden noch mehr Unternehmen ausgeschlossen und das Gewichtungsmodell ist ein anderes.
Wie investiert man in nachhaltige ETFs?
Wer in ETFs investieren möchte hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen kann man diese mit einem Wertpapierdepot über eine händische Transaktion (ist einfacher als es klingt) oder per ETF-Sparplan kaufen.
Für das manuelle Investieren reicht das Wertpapierdepot bei der Hausbank. Alternativ – und wesentlich günstiger – funktioniert das über Online Broker. Im Beitrag „Wo ich mein Geld investiere“ findest du einen Vergleich bzw. zeige ich dir, warum ich zu flatex gewechselt habe. ETF-Sparpläne gibt es in Österreich ab 50€ pro Monat oder Quartal. Damit können wir automatisch, sehr einfach und günstig regelmäßig investieren.
Ich habe auch einen Depotvergleich erstellt, bei dem du erfährst, warum flatex derzeit das beste Wertpapierdepot in Österreich anbietet.
Folgende Schritte sind für ein ETF-Investment nötig:
- Wertpapierdepot eröffnen
- Wertpapierdepot einrichten
- Konkreten ETF auswählen
- ETF über Börse kaufen oder ETF-Sparplan einrichten
Regelmäßig biete ich auch ein Startpaket an, mit dem man als Einsteiger alle nötigen Infos für die Einrichtung eines ETF-Sparplans inkl. ETF-Empfehlungen kostenlos erhält. Mehr dazu findest du hier: STARTPAKET | KOSTENLOS Schritt für Schritt zum ETF-Sparplan in Österreich
Meine Empfehlungen für die nachhaltige Geldanlage mit ETFs
Um den Einstieg in das Investieren zu erleichtern, habe ich das Produkt „Beste nachhaltige ETFs | Meine Empfehlung um weltweit und breit gestreut zu Investieren“ erstellt, bei dem du erfährst, welchen ETFs für die nachhaltige Geldanlage ich konkret empfehle. Meine Empfehlung ist absolut unabhängig und ich habe sie auf Basis dieses Beitrags und meiner Erfahrung als langjähriger ETF-Investor.
Was dich erwartet
- Ein PDF-Dokument, bei dem du die besten ETFs für nachhaltiges Investieren erhältst.
- Breite Diversifizierung. Es wird kein Fokus auf Branchen oder Regionen gesetzt. Du wirst also keinen Wasser-ETF und auch keinen E-Mobilitäts-ETF oder dergleichen finden.
- Ich habe analysiert, welche ETFs der verschiedenen Indexanbieter die strengsten hinsichtlich Ausschlusskriterien sind.
- Mit diesen Empfehlungen kannst du ganz einfach eine Ein- oder Zwei-ETF-Strategie umsetzen. Du brauchst sonst nichts im Wertpapier-Depot.
- Kein Rendite-Nachteil gegenüber konventionellen ETFs. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man mit bewussterem Investieren keinen Rendite-Nachteil erlitten hätte. Aus meiner persönlichen Sicht wird sich dieser Trend einer nachhaltigen Überrendite langfristig fortsetzen. Aber es gibt dafür natürlich keine Garantie.
- Die Empfehlungen gelten neben Österreich auch für Deutschland, Schweiz usw.
Was dich im Detail erwartet
- Eine Liste an nachhaltigen ETFs, die ich nach meinen Präferenzen nachvollziehbar für dich gereiht habe
- Dabei erhältst du für jeden ETF folgende Informationen:
- ETF-Name
- Bezeichnung Basis-Index
- ISIN und Auflagedatum
- Anzahl Unternehmen im ETF und Anzahl der enthaltenen Länder
- Volumen und laufende Kosten (TER)
- Ausschüttungsverhalten & Gewichtungsmethode
- Welche Ausschlusskriterien angewandt werden:
- Waffen, Öl/Gas, Kohle, Atomenergie, Glücksspiel, Pornografie, UN Global Compact, Chemikalien, Tierwohl.
- Jährliche historische Rendite in 3 bzw. 5 Jahren
- Kosten als ETF-Sparplan (bei flatex)
- Kosten einer Einmalinvestition von TEUR 5 (bei flatex)
- Zusätzlich findest du auch Nachhaltigkeitsbewertungen von verschiedenen Rating-Agenturen zu allen empfohlenen ETFs (MSCI ESG, ISS ESG, Climetrics, Cleanvest und Morningstar)
Schlussworte
Ich hoffe mein Blogartikel hat dir dabei geholfen, wie ich an die Sache „Nachhaltig Investieren mit ETFs“ herangehe. Ich setze nicht auf einzelne Branchen und Regionen sondern vertraue darauf, dass sich die guten, nachhaltigen Unternehmen aus den verschiedenen Branchen automatisch irgendwann in den breit gestreuten Indizes wiederfinden werden.
Insgesamt bin ich auch davon überzeugt, dass man damit nicht nur etwas für das gute Gewissen macht sondern auch gute (bzw. bessere) Renditen einfährt.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß und Erfolg beim Investieren und freue mich über Kommentare oder eine direkte Kontaktaufnahme.
Wie immer wünsche ich dir auch VIEL ERFOLG BEIM MEISTERN DEINES KAPITALS und
liebe Grüße,
Johann
Video auf Youtube
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