
Jede Österreicherin und jeder Österreicher sollte ein eigenes Wertpapierdepot haben. Denn es ist der Schlüssel zur weltweit besten Geldanlage und Altersvorsorge. Damit bist du unabhängig von Banken und Versicherungen und sorgst dafür, dass deine Ersparnisse nur für dich arbeiten.
Ein Wertpapierdepot ähnelt einem Bankschließfach
Grundsätzlich kann man sich ein Wertpapierdepot wie ein Bankschließfach vorstellen. Das Schließfach hast du von der Bank gemietet und darin verwahrst du deine Wertpapiere. Wertpapiere sind zum Beispiel Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder ETFs (börsengehandelte Fonds). Prinzipiell „liegt“ in so einem Depot alles, was du über die Börse erwerben kannst.
Deine Bank bzw. dein Online-Broker sorgen unter anderem auch dafür, dass du zu deinen Dividenden (bei Aktien), Kupons (bei Anleihen) oder Ertragsausschüttungen (bei Fonds/ETFs) kommst. Idealerweise wird auch gleich die Kapitalertragsteuer (KESt) abgeführt.
Betrachte dein Wertpapierdepot als Pensionskonto
Ich bin der festen Überzeugung, dass jede und jeder Volljährige ein Wertpapierdepot besitzen sollte. Warum? Weil es das beste Pensionskonto ist, dass man haben kann. Das Pensionssystem sollte ja grundsätzlich auf drei Säulen basieren:

- Säule 1: Gesetzliche Pension
Als Dienstnehmer bezahlt man direkt und indirekt jeden Monat den gesetzlich vorgeschriebenen Beitrag ein. Allerdings kann der Staat deine Pensionsbeiträge nicht anlegen, denn er braucht sie um die laufenden Pensionen zu zahlen. Somit gibt es keine Verzinsung. Und wenn du in Pension bist, wird die gesetzliche Pension davon abhängen, wie viel die aktiven Arbeitnehmer aktuell einzahlen und welche Zuschüsse sich der Staat/Steuerzahler noch leiste kann. - Säule 2: Betriebliche Altersvorsorge
Wenn du „Glück“ hast, dann garantiert dir dein Arbeitgeber eine Zusatzpension oder er zahlt für regelmäßig Beiträge auf ein Pensionskonto bei deiner Pensionskasse ein. Das Geld dort wird – je nach Modell – für dich veranlagt. In den letzten Jahren waren das laut ÖKB im Schnitt 4,3% p.a. Damit wurde die Inflation gut abgedeckt. - Säule 3: Private Altersvorsorge
Diese Säule ist aus meiner Sicht die wichtigste, denn ich verlasse mich nicht auf den Staat als Pensionszahler und als Selbstständiger habe ich auch keine betriebliche Altersvorsorge. Zudem möchte ich meine Ersparnisse für die Altersvorsorge möglichst langfristig und gebührenschonend anlegen.
Und hier kommt mein Wertpapierdepot ins Spiel. Ich brauche keine Versicherung und auch keine Bank, die mein Geld mittelmäßig bis schlecht anlegen und dafür hohe Gebühren verlangen. Ich mache das lieber selbst und lasse den Zinseszinseffekt nur für mich arbeiten. Das geht nur mit dem eigenen Wertpapierdepot.
Wertpapierdepot = Cashkonto + Depot
Ein Depot besteht immer aus einem Cashkonto bzw. Verrechnungskonto und aus einem Depot. Man kann keine ETFs oder Aktien erwerben, wenn kein Geld am Konto ist. Also läuft ein Wertpapierkauf immer gleich:
- Geld aufs Cashkonto überweisen
- Wertpapiere (Aktien, Anleihen, ETFs) kaufen
Gewisse Banken/Broker bieten auch an, dass sie einen das Geld bei ETF- oder Fondssparplänen von deinem Girokonto abbuchen. Bei Einmalinvestitionen gilt aber immer oben genannte Reihenfolge.
Im Falle von Dividendenzahlungen, Ertragsausschüttungen oder Wertpapierverkäufen wird das Geld auf dein Cashkonto bei der Bank oder beim Broker überwiesen. Die Verknüpfung ist sehr wichtig fürs Verständnis. Wertpapierkonto und Cashkonto gehören zusammen.
Zum besseren Verständnis zeige ich dir hier 4 Beispiele:
flatex.at – Der Online-Broker meines Vertrauens Depot bei Raiffeisen’s Mein Elba. Hatte ich früher. Depot bei der Hellobank. Habe ich noch nie genutzt. Depot bei Oberbank. Habe ich auch noch nie genutzt.
Welche Depotbank sollte man auswählen?
Möchtest du die Altersvorsorge auch selbst in die Hand nehmen? Dann musst du nur noch entscheiden, bei welcher Bank du dein Wertpapierdepot eröffnest.
Ich denke es gibt hier zwei Kriterien:
- Depotgebühren und Transaktionskosten
- Bequemlichkeit (Hausbank) vs. Eigenständiges Depot.
Für mich sind die Depotgebühren das entscheidendste Merkmal. Und das ist auch der Grund, warum ich vor rd. 10 Jahren mein Depot von Raiffeisen zu flatex gewechselt habe. Details zu meinen Beweggründen erfährst du im verlinkten Beitrag.
Zusätzlich bin ich auch der Meinung, dass man das Wertpapierdepot nicht permanent beobachten sollte. Denn dann ist man eher verleitet, unvorteilhafte Aktivitäten zu setzen. Als ich mein Depot bei der Hausbank hatte, habe ich natürlich bei so gut wie jedem Online-Banking-Geschäft auch einen Blick auf das Wertpapierdepot geworfen. Die Versuchung war einfach zu groß.
Und jetzt schaue ich nur mehr auf mein flatex-Depot, wenn es neue Dokumente gibt oder wenn ich manuell – neben meinem ETF-Sparplan – ETFs kaufen möchte. Ansonsten nicht. Auf das Pensionskonto schaut man schließlich auch nicht zweimal pro Woche.
Wenn einen die höheren Gebühren nicht stören und man der Bequemlichkeit den Vorzug gibt, dann steht der Eröffnung bei der Hausbank natürlich auch nichts im Weg.
Meine klare Empfehlung lautet: Eröffne dein Depot nicht bei deiner Hausbank sondern bei einem Online-Broker.
Sind meine Wertpapiere im Depot von einer Bankinsolvenz betroffen?
Nein, diese Wertpapiere gelten als Sondervermögen und gehören nur dir. Du hast sie erworben und diese liegen elektronisch in deinem Wertpapierdepot. Die Bank bzw. der Broker hat die Aufgabe, diese Wertpapiere sicher für dich zu verwahren. Wenn die Bank Konkurs anmeldet, dann gehört der Inhalt des Schließfaches (Depots) trotzdem dir. In diesem Fall muss man nur eine Depotübertragung auf ein anderes Institut machen. Also das Schließfach bei der alten Bank öffnen, die Urkunden/Wertpapiere herausnehmen und in dein neues Schließfach bei der anderen Bank geben. Der Fall ist erledigt.
Im Gegensatz zu deinen Spareinlagen ist die Einlagensicherung beim Wertpapierdepot nicht relevant. Spareinlagen ab 100.000€ gehen in die Konkursmasse der Bank. Wertpapiere sind Sondervermögen und damit immer im Eigentum des Depothalters.
Zu beachten ist allerdings, dass das Cashkonto (Verrechnungs- oder Referenzkonto) wie ein normales Girokonto behandelt wird. Hier greift die Einlagensicherung im Konkursfall. Ich würde dort aber ohnehin nicht viel Geld liegen lassen.
Zusammenfassung
Die Börsen sind das Tor zur besten Geldanlage für Privatanleger. Ein Wertpapierdepot ist der passende Schlüssel für dieses Tor. Wenn du also nicht unnötig hohe Gebühren zahlen möchtest und dein Geld optimal langfristig anlegen möchtest, dann empfehle ich dir die Eröffnung eines kostenlosen Wertpapierdepots.
Das Wertpapierdepot besteht immer aus einem Depot und einem Cashkonto. Die eingelagerten Wertpapiere sind Sondervermögen und von einem Bankkonkurs nicht betroffen. Sinnvollerweise sollte man das Depot wie ein Pensionskonto betrachten und bis zum Pensionsantritt nur Gelder für die Veranlagung zum Wertpapierdepot überweisen. Veräußern sollte man dann frühestens nach 10-15 Jahren beginnen. Idealerweise erst beim Antritt des Ruhestands.
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